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In stillem Gedenken

Der DRK Kreisverband Mittleres Erzgebirge e.V. und der DRK Ortsverein Olbernhau e.V. nehmen  Abschied von seinem ehemaligen Vorsitzenden und Kameraden, Herrn MR Dr. med. Peter Müller, der von 1966 bis 1993 dieses Ehrenamt für den Verein und die Gesellschaft ausübte. Mit seinem persönlichen Handeln in der Hilfsorganisation prägte er maßgeblich diese. In Anerkennung seines arbeitsreichen Lebens und vorbildlichen Wirkens im Deutschen Roten Kreuz werden die Flaggen des DRK am 25.01.2024 am Hauptsitz des DRK Kreisverbandes in Marienberg auf Halbmast gesetzt.

Seiner Familie und Freunden gilt unser tiefstes Mitgefühl und unsere aufrichtige Anteilnahme.

Kamerad Herr MR Dr. med. Peter Müller hat einen bedeutenden Platz in der Geschichte der Hilfsorganisation gefunden und bleibt für uns unvergessen.

 

In Achtung vor dem Wirken für die Grundsätze der Hilfsorganisation

Präsident des DRK Kreisverbandes Mittleres Erzgebirge e.V.

LR a.D. Albrecht Kohlsdorf

Vorsitzender des Vorstandes

Mario Richter

 

 

 


 

 

 

 

Aus seinem Leben – Archiv des DRK - Zeitzeugen vorgestellt:

MR Dr. med. Peter Müller, Olbernhau, Jahrgang 1931

Vorsitzender des DRK Marienberg/ Kreisverband Mittleres Erzgebirge e.V. von 1966 bis 1993

1951 legte Dr. Müller an der Oberschule in Zschopau das Abitur ab. Im Herbst des gleichen Jahres nahm er das Studium der Medizin an der Universität in Rostock auf. 1952 wechselte er nach Leipzig und setzte das Studium an der dortigen Universität fort. Im Jahre 1956 bestand Doktor Müller das Staatsexamen und erlangte gleichzeitig die Promotion als Doktor der Medizin.

Im Dezember 1956 begann er seine Tätigkeit als Arzt am Krankenhaus in Olbernhau in der chirurgischen Abteilung. Nach der Absolvierung der Pflichtassistentenzeit erhielt er 1957 die endgültige Zulassung als Arzt. Von 1958- 1962 absolvierte er die Facharztausbildung für Chirurgie, 1 Jahr davon im jetzigen Zeisig-Wald-Krankenhaus in Chemnitz. 1962 legte er erfolgreich die Facharztprüfung ab und erhielt die entsprechende Anerkennung.

Dr. Müller ging dann zurück an das Krankenhaus in Olbernhau, wo er wenig später zum Oberarzt der chirurgischen Abteilung ernannt wurde. Von 1962 - 1974 hielt er auch zusätzliche Sprechstunden in der Poliklinik der Stadt ab. 1972 wurde Doktor Müller der Titel Medizinalrat zugesprochen. Im Jahre 1992 ernannte man ihn zum Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses. Diese Aufgabe erfüllte Doktor Müller bis zum 31. Dezember 1996. Wichtige Aufgaben waren die Einführung moderner Operationsmethoden in der Bauchchirurgie und der Kniegelenkoperation sowie die Verbesserung der traumatologischen Versorgung der Patienten. Alle Erfolge konnten nur in enger Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern der Olbernhauer Gesundheitseinrichtung erreicht werden.

1996 wurde Dr. Müller als Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses verabschiedet. Er hat in seiner langjährigen Tätigkeit als Arzt die medizinische Versorgung in unserer Erzgebirgsregion wesentlich mitgeprägt. Auch später noch bestand eine gute Verbindung zu seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Als beratendes Mitglied des Krankenhausausschusses arbeitete er noch viele Jahre aktiv mit.

Neben seiner hauptamtlichen Arbeit war Doktor Müller über viele Jahre ehrenamtlich in der Organisation des Deutschen Roten Kreuzes tätig. Der Hilfsorganisation trat er bereits 1959 bei. 1966 wurde er auf der Kreisdelegiertenkonferenz in Olbernhau zum Vorsitzenden des DRK- Kreiskomitees Marienberg gewählt. Diese Funktion übte er bis zur Wende aus. 1990 erfolgte seine Wahl zum Vorsitzenden des neugegründeten DRK- Kreisverbandes. Diese ehrenamtliche Funktion begleitete er bis 1993. Über viele Jahre war Dr. Müller auch Vorsitzender des zentralen Ortskomitees des Deutschen Roten Kreuzes in Olbernhau.

In die Zeit seiner langjährigen Tätigkeit als Vorsitzender der Hilfsorganisation fällt zum Beispiel der Aufbau des Krankentransports. Unter der Leitung von Dr. Müller wurde 1967 in enger Zusammenarbeit mit der Anästhesieabteilung des Olbernhauer Krankenhauses ein Krankentransportwagen des DRK vom Typ B1000 zu einem Rettungswagen ausgebaut. Dies war auch die Geburtsstunde der Dringlichen Medizinischen Hilfe (DMH) im Kreis Marienberg. Besonders angeführt werden muss auch die Entwicklung der kostenlosen DRK- Blutspende und die Schaffung des Wasserrettungsdienstes. Alles gelang nur durch die aktive Arbeit der Kameradinnen und Kameraden des Deutschen Roten Kreuzes. Für seine engagierte Tätigkeit im Dienste der Gesundheit wurde Doktor Müller mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes in Bronze, Silber und Gold.    

16. Januar 2024 10:26 Uhr. Alter: 106 Tage